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Willfried Wende auf Pixabay

Hyconnect heißt das Hamburger Start-Up, welches spätestens seit dem Auftritt in der Gründershow "Die Höhle der Löwen" auf dem Radar aller deutschen Schiffsbauer sein sollte. Lars Molter, der Gründer von Hyconnect, konnte sich in der Show insgesamt 500.000€ von Carsten Maschmeyer und Nico Rosberg für 17,5% der Firmenanteile sichern. Aber was steckt eigentlich hinter Hyconnect?

Die Hyconnect GmbH wurde im Mai 2018 gegründet und arbeitet daran, das patentierte Hybridgewebe FAUSST für den industriellen Einsatz weiterzuentwickeln. Bei FAUSST handelt es sich um eine Methode, Metall- und Glasfasern mechanisch miteinander zu verweben, welches ein enorm leistungsfähiges und dennoch sehr leichtes Bindeglied für die Transportindustrie, speziell den Schiff- und Automobilbau, zur Folge hat.

Das revolutionäre Hybridgewebe: FAUSST

Durch die leichte Bauweise des Materials soll das Gewicht von Schiffen reduziert und damit die Emissionen gesenkt werden. Das Gewicht ist jedoch nicht der einzige Vorteil von FAUSST gegenüber herkömmlichen Metall- und Faserverbundstoffverbindungen: Die genannten Materialien werden bisher nämlich in langwierigen Prozessen verklebt und verschraubt. Dies erfordert nicht nur enorm viel Zeit, sondern auch eine Zertifizierung und Testphase. Aus diesem Grund setzen Konstrukteure nicht selten auf klassische Metallbauten, um diesen Prozess einzusparen. FAUSST löst dieses Problem, indem die beiden Werkstoffe ohne Klebe- oder Schraubverbindungen direkt mit einem hybriden Textil ineinander verwebt werden. Laut Hyconnect ermöglicht FAUSST erheblich schnellere und flexiblere Konstruktions- und Produktionsmöglichkeiten. Die Leichtbau-Teile sind nämlich, anders als herkömmliche Faserverbundstoffe, schweißbar. Außerdem sei das Material sehr langlebig, eine extrem wichtige Eigenschaft im Schiffsbau. Auch wenn der Fokus der Entwicklung vorerst auf dem Schiffsbau liegt, sollen langfristig auch der Schienenverkehr und das Bauwesen von FAUSST profitieren.

Große Visionen, große Erfolge

Das dreiköpfige Team hinter Hyconnect möchte mit den Investitionen vor allem die notwendigen Nachweise und Zertifikate erlangen, um mit dem Werkstoff final den Schritt von der Forschung in die Industrie zu erreichen, denn diese sind besonders im Schiffbau enorm wichtig. Trotz vieler erfolgreicher Tests in der Anwendung und Produktion ist FAUSST auch deshalb bis heute noch nicht marktreif. Trotzdem konnte Molter bereits vor dem Auftritt in der Höhle der Löwen einige Erfolge verbuchen. Die Forschung an FAUSST wurde unter anderem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie die InnoRampUp-Förderung finanziert. Wolter gewann mit seinem Produkt 2019 zudem den Reeperbahn Startup Pitch, belegte den 2. Platz des Innovation Awards auf der Composite Convention und gewann den Otto von Guericke-Preis der AiF. Hyconnect arbeitet schon lange eng mit bekannten Partnern aus der Industrie zusammen, darunter unter anderem Fassmer und die Naval Group.

Kurz vor der Marktreife

Das Hamburger Unternehmen steht laut eigener Aussage mit FAUSST kurz vor der Marktreife. Aktuell werden neben den erforderlichen Zertifikaten vor allem prototypische Anwendungen getestet. "In Kürze" sollen dann erste FAUSST-Produkte angeboten werden.

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